Generationen Wohnen –
Rundbrief Frühjahr 2022

Folgende Inhalte in der Übersicht …

querbeet
Nahdran + Mittendin
nest
Mühlbachhaus
GENiAAL
Heller Wohnen
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querbeet Ludwigsburg – Nachwuchs + 10-jähriges Jubiläum

querbeet verjüngt sich. In diesem Frühjahr ist ein kleiner Junge mit seiner Mutter eingezogen und bereits letztes Jahr kam Luna, ein echtes querbeet-Baby (!) auf die Welt. Luna ist inzwischen eifrige Nutzerin unseres Gemeinschaftsraumes, denn dort findet ihre Krabbelgruppe statt.

 

Luna’s Krabbelgruppe im Gemeinschaftsraum querbeet

In diesem Frühjahr mussten wir auch den Weggang einiger Mitglieder der ersten Stunde verkraften, die aus persönlichen Gründen ganz aus Ludwigsburg weggezogen sind. Das war ein schmerzlicher Einschnitt. Zum ersten Mal wurde auch eine der Wohnungen in unserem Haus verkauft. Für diesen Fall hatte sich die Hausgemeinschaft eigentlich gut vorbereitet. Die AG Bewohnerwechsel hatte nach Besuch eines Workshops auf einem pro-Mitgliedertag einen Ablaufplan sowie Informations- und Willkommensmappen erstellt.

Corona hat uns eingeschränkt, aber auch die Stärken unseres Hauses gezeigt. So viele Plätze im Freien, teilweise überdacht, haben es uns ermöglicht, dass nach den ersten Lockerungen unter Beachtung der Pandemieschutzmaßnahmen wieder offizielle und inoffizielle Treffen in »echt« stattfinden konnten. So war das Gemeinschaftsleben anders, aber trotzdem möglich.

querbeet ist auch Ausgangspunkt für Backwarenverwertung, eine Bewohnerin holt immer wieder übriggeblieben Backwaren und informiert das Quartier zum Abholen, was regen Zuspruch findet.

Kollage zum 10-jährigen Jubiläum von querbeet mit vielen guten Gedanke und Wünschen

Höhepunkt im Herbst 2021 war unser 10-jähriges querbeet-Jubiläum, das wir coronabedingt nur intern im Rahmen unseres traditionellen Sommerferienabschluss-Grillen gefeiert haben. Viele gute Gedanken und Wünsche schrieben alle Feiernden auf eine Jubiläums-Collage. Damals, im Herbst 2011 zogen die ersten Bewohner in ein ganz und gar unfertiges Haus ein. u.a. fehlten Zimmertüren, kein Licht im Keller und mit blanker Tiefgaragendecke.

Wir sind dankbar, wie sich unser Haus und unsere Gemeinschaft entwickelt haben. Aktuell planen wir, unseren Garten weiter zu gestalten.

Dorothea Drolshagen für querbeet

Nahdran + Mittendrin Winnenden – gemeinsame Aktivitäten, Stillstand und Hoffnung

Mit vollen Segeln sind wir nach unserem Einzug im Frühjahr 2021 in unsere gemeinsamen Aktivitäten gestartet. Boule, Tischtennis, gemeinsame Frühstücke, Mittagessen und Vesper, Gesellschaftsspiele spielen, ein monatliches Stammtischtreffen, jeden Monat eine Hausversammlung,…… und im Oktober hatte sich sogar eine Cantienica-Sportgruppe unter Anleitung einer Trainerin unten in unserem Gemeinschaftsraum gebildet. Und wir feierten: Im Juni ein Willkommensfest um unsere Mieter kennenzulernen, und im Oktober ein großes »Wir haben’s geschafft Fest« mit pro…, unseren Architekten Rommel und dem Oberbürgermeister von Winnenden.

 

Großes »Wir haben’s geschafft-Fest« mit Tanz und Live-Musik

Aber dann kam im November 2021 ein erneuter Lock-Down und alle gemeinsamen Aktivitäten standen erst mal still. Was als einziges weiterlief, das waren die monatlichen Hausversammlungen, allerdings per Zoom. Da saß dann jeder bei sich zu Hause vor dem Bildschirm.

Es gab dann aber doch einen schönen Christbaum, vor dem Gemeinschaftsraum, und drinnen trotzdem einen Adventskranz, den ein paar von uns zusammen gebunden haben.

An Silvester haben wir dann um Mitternacht ein kurzes »Anstoßen« auf unserer Terrasse vor dem Gemeinschaftsraum auf die Beine stellen können. Ein nette Möglichkeit, uns mal wieder persönlich zu begegnen.

 

Terrasse mit ehemaligem Weihnachtsbaum und Beet

Im Neuen Jahr hat sich dann das gemeinsame Frühstück als erstes vorsichtig zurückgemeldet und hat auch hin und wieder der Boule-Platz gerufen, und der Stammtisch traf sich wieder, unten im Gemeinschaftsraum. Mit den anderen Aktivitäten wollen wir noch abwarten bis die Krankheitszahlen sinken.

Es war aber seltsam, als alles Gemeinsame so stillstand, da tat sich ganz leise einiges Gute unter uns. Plötzlich lag ein Schokolädle vor einer Tür, wanderten Zeitungen von einem zum anderen, gingen zwei unserer älteren Bewohner miteinander spazieren, bekamen »Internetbanausen« Hilfe, zeigte eine der anderen ihr Lieblingstal….. Wir besuchten uns auch gegenseitig, teilten Kuchen oder Essen und es wurde Wolle verschenkt und gab Strickanleitungen. Was sich auch herauskristallisierte war, dass wir in unserem Kreis drei supertolle ehrenamtliche Hausmeister haben, die einfach alles können und von Herzen gern helfen, egal was man für ein Problem hat.

Unser Garten hat naturgemäß über den Winter geschlafen. Jetzt aber, im März, treibt das Gepflanzte aus und aus der Erde schaut so manches heraus, von dem wir gespannt sind, was da herauskommt. Das im Herbst gepflanzte zeigt sich jetzt! Der Frühling ist da!

Und mit ihm wächst auch unsere Hoffnung, dass wir bald wieder mehr zusammen machen können. Möge es so sein! Und möge dieser Ukrainekrieg enden. Bald!

Erika Waldmann für Nahdran + Mittendrin

nest Schorndorf und Umgebung – weiter auf Grundstückssuche

Das Jahr 2021 war geprägt von vielen Online-Sitzungen der Interessensgemeinschaft. Unsere Grundstückssuche in Schorndorf blieb immer noch erfolglos, obwohl wir in Kontakt mit der Stadtverwaltung, der Stadtbau sowie mehreren privaten Verkäufern von Grundstücken und Bestandsobjekten waren. Wir haben daher unseren Radius erweitert und unsere Projektidee in  der Gemeinde Urbach und  Vertretern der Fraktionen in Winterbach vorgestellt. Die Resonanz ist überwiegend positiv, aber ein konkretes Grundstück oder Bestandsobjekt konnte uns nicht in Aussicht gestellt werden.

 

Agenda-Treffen mit 30 Interssierten in der Volkshochschule

Im September konnten wir ein Agenda-Vesper bei der Volkshochschule in Schorndorf durchführen (wegen den coronabedingten Einschränkungen allerdings dann ohne Vesper). Es war mit rund 30 Interessenten sehr gut besucht.

Iris Hummel für nest

Mühlbachhaus Schorndorf – Hausgemeinschaft leben und Geflüchtete unterstützen

Auch dieses Halbjahr haben wir einige Veränderungen im Mühlbachhaus erlebt. Ein junger Mensch verlies unsere Gemeinschaft, bezog seine eigene Wohnung. Ein Bewohner hat geheiratet und seine Frau lebt nun bei uns.

Doch leider mussten wir auch wieder zwei liebe Menschen aus unserer Mitte verabschieden und wir machen uns weiterhin Sorgen um den Gesundheitszustand einiger Gemeinschaftsmitglieder.

Aktuell überlegen wir uns welche Hilfsangebote das Mühlbachhaus für Ukraineflüchtlinge bieten kann. Angedacht sind Deutschkurse, Bereitstellung von Lagerräumen, private Unterbringung oder vielleicht sogar die Aufnahme einer Familie in unseren Gemeinschaftsräumen. Wir sind noch im Gespräch und es ist noch nichts beschlossen, auch warten wir noch die Bedarfsmeldungen ab. Wie wir uns entschieden und welche Möglichkeiten wir angeboten haben, wird im nächsten Rundbrief berichtet.

Immer wieder finden wir Gelegenheiten, trotzt aller Umstände, unsere Hausgemeinschaft zu leben und uns im Innenhof feiernd zu treffen. Anlässe sind unter anderem, das vom Gartenteam organisierte Schnittlauchbrotessen, die Einladung zum Fastnachtsküchlegenuss, das Singen in den Laubengängen oder das Geburtstagskuchenbuffet.

Zur Entspannung fanden Yoga-Kurse statt und die Gelegenheitt sich in unserem Fitnessraum massieren zu lassen.

Wir freuen uns auf den Frühling und wärmeres Wetter, damit auch wieder mehr Begegnung stattfinden kann.

Anke Knothe + Marina Gonzales für das Mühlbachhaus

GENiAAL Aalen – Baufortschritt und Familien-Zuwachs

Auch über den Winter wurde an unserem Gebäude fleißig weitergebaut. Tiefgarage und Keller sind fertig, unseren Gemeinschaftsraum können wir zumindest schon mal von außen anschauen und von der Zukunft träumen.

 

Der Bau schreitet mit großen Schritten voran

Unsere Baugemeinschaft hat sich um mehrere junge Familien vergrößert, so dass jetzt nur noch zwei Wohnungen übrig sind. Auch diese reservieren wir derzeit noch für Jüngere, um den Generationenmix noch ausgewogener zu gestalten.

Wir freuen uns über den Familien-Zuwachs!

Arbeitsgruppen kümmern sich um den Spielplatz, die Gestaltung der Außenanlagen und prüfen den Einsatz von Photovoltaik. Bisher läuft alles weitestgehend nach Plan und wir hoffen, in ca. einem Jahr einziehen zu können. 

Ellen Volmer für GENiAAL

Heller Wohnen Schwäbisch Hall – 10 Jahre Mehrgenerationen- und Mehrkulturenhaus

Eine ukrainische Familie lebt seit Anbeginn von HELLER WOHNEN mit uns zusammen, ein Ehepaar (Holland / Schweiz) und eine Mutter mit Tochter aus Dänemark kamen später zu uns.

Unsere Kontakte u.a. zum Freundeskreis Asyl in Schwäbisch Hall führten immer wieder dazu, dass junge Menschen (Migranten, Asylanten und auch Flüchtlinge) aus den verschiedensten Kulturen in unsere Wohngemeinschaft(en) oder in Wohnungen im Haus einzogen.

 

Junge Menschen aus der Europäischen Union, z.B. aus Spanien, Ungarn, Griechenland und Italien, aber auch aus Brasilien, Afghanistan, Georgien, Jordanien, Sri Lanka, Kamerun suchten und fanden Ausbildungsplätze bzw. Arbeit in Deutschland. Oft waren wir für sie Ausgangspunkt und »Sprungbrett« in die deutsche Gesellschaft.

Wir als Gemeinschaft konnten und können z.B. durch behördliche und sprachliche Hilfen, Sprachunterricht im Haus, Kinderbetreuung, Begleitung in der Ausbildung etc. Unterstützung geben und erleben dafür viele spannende junge Menschen auf ihrem (wahrlich nicht immer leichten) Weg in eine neue Gesellschaft.

Ihr großer Einsatz und ihre Entschlossenheit ein neues Leben zu beginnen versetzen uns immer wieder in Erstaunen und verdienen höchsten Respekt.

Ein buntes lebendiges Haus …
und so soll es bleiben!

USA interessiert sich für das Mehrgenerationenmodell

Im September 2021 lebte Dr. Anne Marie Brady eine Woche lang bei uns in Heller Wohnen.

Sie sollte im Rahmen eines Forschungsauftrags Projekte in Deutschland besuchen, die das

»(Mehr) Generationen- Wohnen« planen oder bereits verwirklichen. Das U.S.Bundesministerium für Wohnungspolitik wollte herausfinden, ob so ein Mehrgenerationenmodell auch in den USA entwickelt werden könnte. Wesentliche Aspekte waren: Planung und Finanzierung des Wohnprojetes, laufendes Management, Gemeinschaft fördern, bürgerschaftliches Engagement.

Für ihre Forschungsaufgabe führte Anne Marie sehr viele Interviews mit den einzelnen Hausbewohnern in Heller Wohnen, mit Vertretern der Stadt, mit anderen Initiativen, die gerade in der Planung stecken und mit Volker Oliczewski als Vertreter der pro…

Dabei war für sie das unmittelbare Erleben besonders eindrücklich: Im Haus zu wohnen und direkt am Alltag von Heller Wohnen teilzunehmen. Das betonte sie immer wieder.

So erlebte sie das selbstverständliche Miteinander von Alt und Jung, von unterschiedlichen Nationalitäten, von gemeinsamen Arbeiten in Garten und Haus, von Muße und Gespräch; darüber hinaus das Eingebundensein in den Stadtteil.

Sie hat sich ausgesprochen wohl gefühlt und bei allen Aktionen mitgemacht, so z.B. auch bei der Demo von Fridays for Future.

Für uns war der Besuch ebenfalls eine gute Möglichkeit, unser Zusammenleben zu beleuchten, den Blick zu schärfen für Eingefahrenes und die Gesprächskultur neu zu beleben. Die Fragen von Anne Marie haben uns aber auch gezeigt, dass wir im Laufe der Jahre viel erreicht haben und darauf stolz sein können.

Annette Mühle und Heidrun Schaumann für Heller Wohnen

Kontakt

 

pro…
gemeinsam bauen und leben eG

Hornbergstr. 82
D-70188 Stuttgart

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Telefon: +49 711 2348162